Wer sich schon immer gefragt hat, warum Chardonnays, denen man ein buttriges Aroma nachsagt, nur nach Holz und ansonsten eher fade schmecken oder warum Pinot Noir, dem eigentlich die Attribute duftend und komplex zukommen, dann aber nur flach riecht und schmeckt, dem sei zur Beantwortung dieser Fragen die Teilnahme an einem Riedel Glas Workshop wärmstens ans Herz gelegt.
Gesagt, getan. Als erstem Mitglied des Fachverbandes unabhängiger Weinreferenten FuW e.V. war es mir vergönnt, an solch einem hochkarätigen Event im österreichischen Kufstein teilzunehmen. Zweieinhalb Tage verbrachte ich als einzige Deutsche mit knapp 50 anderen Riedel Ambassador Anwärtern aus aller Welt eine intensive Zeit, in der wir in vielfältigen Verkostungen – angefangen von Wasser, Rot- und Weißwein über Schaumwein bis hin zu Spezialverkostungen von Coca Cola – auf die unterschiedliche Wahrnehmung ein- und desselben Wassers, Weines oder Schaumweines in unterschiedlichen Gläsern geschult wurden.
Ganz klar trat hier zu Tage, dass „we are dealing with physics“ und „shape matters“, will heißen, dass die spezielle Form der jeweils eingesetzten Gläser einen alles entscheidenden Effekt auf die Wahrnehmung des Duftes und des Geschmacks des Glasinhaltes hat. Georg Riedel gab uns in allen Verkostungen immer wieder die Rückversicherung, dass die Riedel Gläser uns dabei niemals im Stich lassen werden.
Dekanter Training mit „Wow“-Effekt
Das Dekantieren von Weinen, das vor allem aus zwei Gründen, nämlich dem Entfernen von Sediment bei alten Weinen und dem Belüften von vornehmlich jungen Weinen durchgeführt wird, hat in der Tiroler Glashütte eine neue Dimension erhalten – die Kunst bzw. die Kunstfertigkeit des Dekantiervorgangs an sich. So konnten wir uns als engagierte Teilnehmer an verschiedenen Objekten ertüchtigen und stellten dabei fest, dass es mitunter gar nicht so einfach ist, den sorgfältig eingegossenen Wein ebenso gekonnt wieder in die entsprechenden Gläser fließen zu lassen.
Was nehme ich mit?
Obwohl ich seit vielen Jahren Riedel Weingläser in meinen eigenen vier Wänden fast täglich verwende, musste ich feststellen, dass ich mein bestehendes Equipment in nächster Zeit zwingend um das ein oder andere rebsortenspezifische Weinglas erweitern muss, um meine Pinots und meine Chardonnays künftig umfänglich erleben zu können.
Auch wenn ich mich nicht unbedingt zu den Coca Cola-Trinkern zählen würde, muss ich gestehen, dass mich die Coca Cola Verkostung doch sehr inspiriert hat und ich beschlossen habe, nicht mehr ohne mein neues Riedel Coca Cola Glas in ein Flugzeug einzusteigen, um mich an Bord an einer gut gekühlten Cola zu erfrischen.