Wunderbar so ein Abend mit gleichgesinnten Käsefreunden. Sie sind so leicht mit traditionellen, bestgereiften Käsespezialitäten aus ganz Europa zufriedenzustellen.
Da ich mir das Kochen sparen konnte, schlenderte ich 2 Stunden vorher in die Küche und holte meinen Käsevorrat aus dem Kühlschrank. Alles schön einzeln in gewachstes Käsepapier verpackt legte ich es einfach auf den Küchenblock um dem Ganzen Zeit zum aklimatisieren zu geben und freute mich, jetzt ausreichend stressfreie Zeit für mich und das Eindecken des Tischs zu haben.
Die Gäste waren für 19 Uhr veranschlagt. Ein kurzer Anstieg des Blutdrucks bescherte mir der korkige Burgunder von dem ich ausgerechnet nur eine Flasche hatte, aber dann konnte ich mich mit einem Gamay jüngeren Jahrgangs schnell wieder fangen und weiter meiner Tischdekoration widmen.
18:30 Uhr saß das Make Up und auch der Tisch glänzte mit den Gläsern und dem alten Silberbesteck, was Gott sei Dank seit dem letzten Gebrauch nur minimal angelaufen war.
19 Uhr wurden die Gäste mit einem Cremant Rosé aus dem Hause Bouvet Ladouby begrüßt, dazu ein Canapée mit Snofrisk einem Ziegenfrischkäse mit einem Schwups Kuhrahm aus Norwegen, sowie etwas rosa Pfeffer.
Der Abend verlief wunderbar entspannt und sättigend war er allemal Dank der reichhaltigen Käseköstlichkeiten und den unterschiedlichen Brotsorten aus der kleinen Bäckerei um die Ecke.
Aufregend wurde es nur noch mal am Schluss, als wir den BLU 61 – ein Blauschimmelkäse aus dem Veneto, affiniert mit Raboso Passito Süßwein und Cranberries, mit Graham’s Port 2012 servierten.
Totenstille am Tisch! Große Augen bei den Damen und Vorfreude bei einigen Herren. Die Damen versuchten sich hinter der Ausrede sie wären schon soooo satt zu verstecken, die Herren ließen sich gleich mal das Glas Port nachschenken ohne auch nur den Käse angerührt zu haben. (Mut antrinken?)
Nun – ehrlich gesagt konnten wir nicht alle vom großen Finale überzeugen, aber wer sich den süßlich aromatischen BLU 61 mit seiner feinen pilzigen und leicht salzigen Note erstmal auf der Zunge zergehen hat lassen und dann (nicht nur zum schnellen Wegspülen!) den köstlichen Late Vintage Port mit seinem satten Mix aus reifen Rumfrüchten den Gaumen entlang kullern ließ, der verstummte andächtig aufgrund dieser langanhaltenden Geschmacksexplosion. Wunderbar!
Aber wie immer, wir können nicht alle retten!
Eure Katrin Heuer