Heute ist unser Kollege Martin Geiger im Alter von nur 48 Jahren in seiner Heimatstadt Nürnberg beigesetzt worden.
Er ist am 22.10.2009 völlig unerwartet und viel zu früh aus dem Leben geschieden .
Martin Geiger war zwar erst seit einigen Monaten in unserem Verband Mitglied, doch kannten ihn die meisten unserer Kollegen aus seinem Wirken in der deutschen „Weinwelt“ bereits seit langer Zeit. Ich persönlich habe Martin Geiger 1997 kennen gelernt, als wir uns dem gemeinsamen Genuß eines Glases Grange Hermitage und eines Yquem hingaben. Es war der Beginn einer langen Freundschaft in Sachen Wein, die einige Jahre später auch zu einer spannenden geschäftlichen Verbindung wurde. Martin Geiger hat mich mit einigen unserer Kollegen in das Weintasting-Programm von Castell Miguel ( Mallorca) eingebracht.
Wir haben gemeinsam unter seiner Federführung seit 2004 ein genussvolles Rahmenprogramm für etliche Veranstaltungen in ganz Deutschland geschaffen. Viele 1000 Gäste haben seitdem den besonderen Genuß excellenter Weine in harmonischer Kombination zu ausgewählten Speisen erleben dürfen. Martin Geiger war dabei unermüdlich auf der Suche nach immer neuen spannenden Themen, die er uns beim jährlichen Treffen auf dem Weingut Castell Miguel vermittelt hat. Gemeinsam haben wir viele Flaschen der interessantesten Weine genossen, und dabei einen regen Austausch gepflegt . Seine Meinung, seine Einschätzung von Weinen, Winzern und Weingütern war mir persönlich immer hilfreich. So werden uns nicht nur seine umfassenden Kenntnisse im Fachverband fehlen, sondern auch seine Freundschaft.
Wir wissen nicht , was ihm zugestoßen ist, aber hoffen , dass er seine letzten Stunden im Sinne seines geliebten und häufig rezitierten Textes von Hermann Hesse verbringen durfte:
„So ist der Wein. Doch ist es mit ihm wie mit allen köstlichen Gaben und Künsten. Er will geliebt, gesucht, verstanden und mit Mühen gewonnen sein. Das können nicht Viele, und er bringt tausend und tausend um. Er macht sie alt, er tötet sie oder löscht die Flamme des Geistes in ihnen aus. Seine Lieblinge aber lädt er zu Festen ein und baut ihnen Regenbogenbrücken zu seligen Inseln. Er legt, wenn sie müde sind, Kissen unter ihr Haupt und umfasst sie, wenn sie der Traurigkeit zur Beute fallen, mit leiser und gütiger Umarmung wie ein Freund und wie eine tröstende Mutter. Er verwandelt die Wirrnis des Lebens in große Mythen und spielt auf mächtiger Harfe das Lied der Schöpfung.“
Lieber Martin, hoffentlich hast du eine Regenbogenbrücke zu deiner seligen Insel gefunden.
In tiefer Trauer
Ulrike Banse, im Namen Deiner Freunde und Wegbegleiter aus dem FuW